Folge 25
Du sagst, dass du bei Prüfungen immer das Gefühl hattest, ein „Testobjekt“ zu sein und dass dir das nicht gut gefallen hat.
Du sprichst da etwas aus, was viele kennen: das ungute Gefühl auf dem Prüfstand zu stehen. Ich habe einige Jahre als Lehrer gearbeitet und kann dir sagen, dass es auf der anderen Seite, auf der Seite der Prüfer*innen auch nicht anders ist. Es macht keinen Spaß, jemanden eine schlechte Note zu geben. Deshalb war mir immer wichtig, vor Tests und Prüfungen eine Sache zu kommunizieren: Ich teste Wissen, ich bewerte keine Person. Wie du sagst: Wissen zu testen ist wichtig. Schüler*innen haben ein Recht darauf, zu wissen, wo sie stehen auf ihrem Lernweg. Und auch wir als Gesellschaft sind darauf angewiesen, dass Posten an qualifizierte Menschen vergeben werden. Aber die Leistungen, die ich in einem Test erbringe, sagen nichts aus über meinen Wert als Mensch.
Ich hatte das große Glück, Eltern zu haben, die mir immer klar gemacht haben, dass ihre Liebe nicht an meinen schulischen oder sportlichen Leistungen hängt. Und ich war mir immer sicher, dass Gott mich liebt. Dieses Wissen um meinen Wert hat mir immer dabei geholfen, Bewertungen nicht zu persönlich zu nehmen.
Vielleicht ist dieser Hinweis auch für Dich hilfreich und Deinen nächsten Test.